Erich Blunck, der Architekt des ehemaligen Friedenauer Gymnasiums, unserer heutigen Friedrich-Bergius-Schule am Perelsplatz 6-9 im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, wurde am 18. April 1872 in Heide (Schleswig Holstein) als Sohn des Baumeisters Carl Heinrich Friedrich Blunck geboren.
Sein ebenfalls schon in Heide geborener Vater führte in Lübeck ein Baugeschäft mit angeschlossenem Architekturbüro.
Nach seinem Studium an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg war er 1898 als Regierungsbauführer tätig.
28-jährig trat er im Jahr 1900 in das Kultusministerium ein und wirkte vorübergehend als Steglitzer Gemeindebaurat.
Ab 1907 lehrte er als Dozent an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg. Blunck war hier von 1916 bis 1937 als ordentlicher Professor, 1922/23 auch als Rektor tätig.
Nach dem zweiten Weltkrieg aktivierte er seine Tätigkeit an der Technischen Hochschule und lehrte von 1947 bis zu seinem Tode im Jahr 1950 wieder als Dozent.
Von 1919 bis 1944 hatte er das Amt des Landeskonservators der Provinz Mark Brandenburg inne.
Ab 1919 war er Baumeister in der Stadtverwaltung und später selbstständiger Architekt. Mit Kirchen-, Friedhofs-, Büro- und Wohnbauten ist er zehnmal in der Berliner Denkmalliste vertreten.
Unter anderem entwarf er 1903 das Geschäftshaus Universitätsstraße 3B, 1905 das Wohnhaus Blunck in Nikolassee sowie die Villa Borsig auf Reiherwerder, 1909 das Wohnhaus in der Otto-Erich-Straße in Wannsee und das Wohnhaus Lindenallee 20, 1909/10 die Evangelische Kirche auf der Rehwiese in Nikolassee. Von 1921 bis 1924 errichtete er die Bauten auf dem Friedhof Heerstraße und 1928/29 das Pfarrhaus der evangelischen Gemeinde Heerstraße.
1930 beteiligte sich Erich Blunck am Wettbewerb zur Umgestaltung der Neuen Wache Unter den Linden.
Von 1920 bis 1945 war er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin, Sektion für die Bildenden Künste.
Als Denkmalpfleger und Fachbuchautor genoss Erich Blunck ein hohes Ansehen. Regelmäßig war er Mitglied und Vorsitzender von Preisgerichten bei Architekturwettbewerben. Er war Herausgeber der „Deutschen Bauzeitung“. Die Blunckstraße in Reinickendorf trägt seinen Namen.
Erich Blunck hatte zwei Töchter und einen Sohn, der in Schleswig Holstein Architekt war.
Im Alter von 78 Jahren verstarb er am 14. September 1950 in Berlin.